Fangt an zu träumen!

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Leben Sie noch, oder träumen Sie schon? Eine Anleitung für offene Gemüter und Frohnaturen.

Text: Lauren Seywald

 

Die Saat der Träume fällt in die Köpfe der Menschen. Es liegt an uns, die Samen gedeihen zu lassen. Es ist nicht leicht, die Blumen zum Wachsen zu bringen. Man muss sie pflegen und in die richtige Umgebung setzen. Und man darf sich die schöne Blüte nicht abschneiden lassen. Damit der Garten des Lebens in allen Farben erstrahlen kann.

Viele Menschen achten nicht auf ihre Träume und beschweren sich über das triste Leben. Sie rennen im Hamsterrad und glauben, es sei die Karriereleiter. Gefangen im Alltag, ist der Glaube, Großes erreichen zu können, immer kleiner geworden. Man beginnt das Leben zu rechtfertigen und gibt lieber seine Träume auf. Statt etwas zu ändern. Doch jede Generation braucht ihre Träumer und Macher. Die Fortschritte der Menschheit sind einzelnen Personen zu verdanken, die nicht aufgegeben haben. Sie träumten von fahrenden Untersätzen, elektronischen Datenbanken, Freiheit und Gleichheit für jeden Menschen. Sie haben sich ihren Traum nicht ausreißen lassen. Sie waren überzeugt von dem, was sie tun.

Es braucht eine Gesellschaft, die wieder an sich glaubt. Und damit jeden Einzelnen. Der sich nicht unterkriegen lässt von schlechten Nachrichten oder einer rätselhaften Politik. Es gab immer Kriege, wirtschaftliche Krisen, Ungerechtigkeit. Und trotzdem gab es Menschen, die ihr Ding gemacht haben. Ein erfolgreicher Unternehmer wurde einmal gefragt, wie er trotz der Wirtschaftskrise in den 70ern sein Geschäft aufbauen konnte. Seine Antwort: Er hat nichts davon gewusst. Denn die Grenzen sind nur im Kopf.

In den größten Krisen sind Menschen zu Höchstleistungen aufgelaufen. Und es sind Dinge entstanden, die sich vorher keiner vorstellen konnte – im Positiven. Im Chinesischen setzt sich das Wort „Krise“ aus Gefahr und Gelegenheit zusammen. Im Griechischen steht „krisis“ für einen Höhe-, beziehungsweise Wendepunkt einer gefährlichen Lage.

Wer diesen Wendepunkt erreichen will, braucht klare Vorstellungen. Träumen alleine führt noch zu keinem Ergebnis. Es braucht die Handlung. Und Durchhaltevermögen. Eine beliebte Formel, die man im Management und Coaching anwendet, nennt sich SMART. Spezifisch. Messbar. Akzeptiert. Realistisch. Terminiert. Dann ist ein Ziel umsetzbar. Man nehme also eine eindeutige Definition, den Wille und Glauben zur Umsetzung, einen erreichbaren Traum und einen festgelegten Zeitpunkt, an dem das Ziel erreicht ist. Smarte Anweisungen. Ohne sie treibt man nur so dahin. Ohne jemals dort anzukommen, wo man hinwill.

Wer noch kein Ziel gefunden hat, muss weiter danach suchen. „Don’t settle!“ („Nicht niederlassen!“), hat schon Steve Jobs gesagt. In seiner bekannten Rede an der Stanford Universität 2005. (zu sehen auf YouTube).

Der Begründer von Apple gab drei Erkenntnisse an die Generationen weiter. Für den Start ins Leben. Der erste Ansatz: „Connecting the Dots“ („Die Punkte verbinden“). Er bezog sich auf den Glauben, dass alles einen Sinn hat. Jedes Ereignis, also jeder Punkt im Leben, hat eine Bedeutung. Und erst wenn man später auf das Leben zurückblickt, erkennt man den Zusammenhang. Man sieht den Wert und den Einfluss, den eine Situation auf den Lebensweg hat. Diese Erkenntnis lässt einen weitermachen. Am Traum festhalten, auch wenn der Pfad einmal steinig ist.

Im zweiten Punkt sprach er von Leidenschaft. „Liebe, was du tust, und tue, was du liebst.“ So abgedroschen wie es klingt, so wichtig ist es. Damit trotzt man allen Schwierigkeiten. Allen Menschen, die das Vorhaben für unmöglich halten. Ist das Feuer noch nicht entfacht, muss man weiter Funken sprühen. Bis es brennt.

Als letzten Rat machte er auf den Tod aufmerksam. Leben hat ein Ende. Deshalb darf man es nicht verschwenden. Es nicht für einen anderen leben. Stets seinem Herzen folgen. Immer auf die eigene Stimme hören und sie nicht von anderen überschreien lassen. Steve Jobs hat gezeigt, was das heißt.

Letztlich liegt es an jedem Einzelnen, wie viel er erreichen will. Klar ist, dass Menschen sich die Grenzen des Lebens viel zu eng setzen. Sie halten ihren Garten der Träume stets klein und übersichtlich. Obwohl es leichter ist, als man glaubt, die Blumen wachsen zu lassen. Damit aus dem Garten eine ganze Wiese wird. Eine ohne Grenzen.

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