Die Ausgrenzungspolitik der SPÖ, über Jahrzehnte praktiziert, fordert ihren Tribut. Bei den Roten fliegen die Fetzen.
Während Kanzler Kern die Zeichen der Zeit erkannt zu haben scheint, wehren sich Ewiggestrige vehement gegen eine Akzeptanz der FPÖ.
Dabei sind die Optionen für die SPÖ, auch nach der nächsten Wahl in der Regierung zu bleiben, gleich Null. Eine weitere rot-schwarze Koalition halten der Wähler und auch Österreich nicht mehr aus. Somit bleibt ausschließlich Blau-Schwarz. Denn trotz des Wahlerfolges Van der Bellens verschwinden die Grünen, durchaus gerechtfertigt, in der Bedeutungslosigkeit.
Um irgendwie doch noch am Ruder bleiben zu können, muss die Kern-Partei ihre selbst auferlegte Geißel der Ausgrenzung loswerden. Sie war von Anfang an fatal, undemokratisch und volksverachtend. In einem Staat, in dem es Meinungsfreiheit und Demokratie gibt, ist Ausgrenzung ein eindeutiges Zeichen für Schwäche und Argumentationslosigkeit. Auch dann, wenn man es mittlerweile geschafft hat, die Meinungsfreiheit auf ein nie dagewesenes Minimum zu reduzieren. Genderwahn, politische Korrektheit und Überwachungsgesetze haben dafür gesorgt.
Die SPÖ braucht dringend eine Erneuerung von innen. Sebastian Kurz zeigt gerade eindrucksvoll, wie man eine angeschlagene, ja beinah schon am Boden zerstörte Partei wieder aufrichtet. Ob er auch nur einen Bruchteil dessen, was er vorgibt, wirklich umsetzen will, ist fraglich. Aber der Wähler liebt es bekanntlich, getäuscht zu werden. Deshalb ist ein Umdenken in der roten Riege unumgänglich. Ebenso hat bedingungsloser EU-Gehorsam keinen Platz in jedweder Parteistrategie.
Kern muss sich ähnlich fühlen wie einst Galileo. Als dieser vor die kirchlichen Granden trat, musste er die Erde als Scheibe anerkennen. Beim Verlassen des Prozesses soll er gemurmelt haben: "Und sie dreht sich doch." Ich erhoffe mir von Kern, dass er mehr als nur murmelt.
Ihr Ronnie Seunig