Gebühren dem ORF Gebühren?

Foto: 123RF
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Dem Thema ORF-Gebühren sollte man, wie in der Schweiz, gebührend Aufmerksamkeit schenken, bevor man sich für ein "wie bisher weiter" oder "aus" entscheidet, meint alles-roger?-Kolumnist Manfred Tisal.


Zwei Vermutungen, warum sich die Schweizer so entschieden haben - nämlich für die Beibehaltung der Gebühren -, keimen auf. Erstens sind die Schweizer um einiges wohlhabender als wir und zweitens haben sie erkannt, dass es sich um ein in staatlicher Obsorge befindliches Unternehmen handelt. Was so viel heißt, dass der Staat die Verpflichtung hat, für sein "Kind" zu sorgen. Neutral und unabhängig, versteht sich. Also zahlt man weiter Gebühren, um der SRG die Produktion von Flimmerkistenshows, diversen Krimi-, Theater-, Film-, Bildungs- und Nachrichtenproduktionen zu ermöglichen. 

Neutralität und Verschwendung

Doch wie sieht es bei uns aus? Befriedigt uns der ORF für die Höhe der Gebühr? Steht die Qualität mancher Produktionen im Verhältnis zum Erwarteten? Ist der ORF neutral und unabhängig? Hält er seinen Haushalt in Schuss? Rechtfertigen einige Produktionen die hohen Kosten? Wird nicht bei einigen Dingen zu viel gespart und bei anderen das Geld zu sorglos beim Fenster hinausgeworfen? Zum Beispiel auf den Parkplatz, auf dem die Luxuskarosse des ORF-Generals steht. 

Seine Einstellung zum Thema Gebühren hat der General (er verkörpert ziemlich erhaben auch das, was er ist) sowohl bei ServusTV als auch beim ORF - in nahezu gleicher Besetzung der Diskussion - klargelegt. Unklar war bei der ORF-Diskussion nur, wozu er die vielen Lobhudeleien für den merklich aufgeregten Moderator, sozusagen als Auflockerung, einspielen ließ. Herr und Frau ORF-Seher/innen können den Ausführungen des ORF-Chefs natürlich weniger abgewinnen als jene ORFler, die im Falle eines "Aus" um ihre Löhne zittern müssen. Halt! Die Jobs sind großteils abgesichert. Auch wenn es nichts zu tun gibt. Die Produktionen werden ja ausgelagert und andere damit beauftragt, die Arbeit des ORF zu machen. Nicht alles, aber vieles. 

Vergleich ORF und ServusTV

Zurück zur Seherschar. Sie kann ja auf eine Hundertschaft an Alternativprogrammen ausweichen. Warum also für jene Infos zahlen, die man ohnehin den Tageszeitungen entnehmen kann? Warum sich die Vorstadtweiber hineinziehen, wenn man in der Nachbarschaft alles "live" haben kann? Neben den Werbeeinnahmen, die ja nicht unerheblich sind, kann der Staat ja bildungsauftragsspezifische Produktionen unterstützen. Wenn man bedenkt, dass bei ServusTV ein einziger "Roter Bulle" all das finanziert, worüber jetzt beim Gebührenabschaffungsvolksbegehren entschieden wird, dann kann man nur eines sagen: "Bist du deppert?" Übrigens: Sollten Sie im ORF Ankündigungen für das Volksbegehren zur Abschaffung der GIS vermissen, lassen sie sich nicht beirren. Überlegen Sie gut und leisten Sie, so Sie sich dazu entscheiden, eine Unterschrift.

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