Wer holt die Medaille?

Foto: GEPA Pictures

Dabeisein ist nicht alles. Auch bei den Olympischen Spielen nicht. Als Spitzensportler will man mehr. Und die Fans wollen auch mehr. Nach der Medaillen-Pleite von London 2012 gehen Österreichs Athleten bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro wieder auf die Jagd nach Edelmetall. Am 5. August geht?s los. Dann werden sie im berühmten Maracanã-Stadion einlaufen. Hoch motiviert. Und in Lederhosen, versteht sich.

Text: Helmut Berger

Und ... und ... ja, das ist es, Gold für Österreich, ein Wahnsinn. Nach der Enttäuschung von London, wo die österreichischen Athleten keine einzige Medaille geholt haben, ist es jetzt endlich wieder soweit. Unglaublich. So viel Kritik gab es noch vor vier Jahren. An der Politik. An den Verbänden. An der Nachwuchsförderung. Und so weiter. Und so fort. Aber das ist jetzt alles egal. Denn heute steht Österreich ganz oben am Stockerl. Gold, es ist unfassbar. Herzliche Gratulation.

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Gezielte Förderung
So oder so ähnlich könnte sich ein Live-Fernsehkommentar bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro anhören. Wenn das Wörtchen wenn nicht wär'. Denn für die österreichischen Sommersportler wird es auch diesmal nicht einfach, eine Medaille zu erobern. 1964 in Tokio und 2012 in London haben sie das nicht geschafft. Auch wenn es vor vier Jahren knapp war. Schwimmer Dinco Jukic sowie die Segler Delle-Karth/Resch erreichten den vierten Platz, und die Schwaiger-Schwestern schafften es im Beachvolleyball ebenso wie die Kanutinnen Schuring/Schwarz auf Platz fünf.
Nach den Spielen in London hat man sich einige Gedanken über zielgerichtete Fördermaßnahmen gemacht und das Olympia-Projekt RIO 2016 ins Leben gerufen. Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport hat insgesamt 20 Millionen Euro investiert. Mit dem Ziel, den Spitzensportlern die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten, damit sie sich darauf fokussieren können, in Rio eine Medaille zu holen. Und einige Athleten könnten das tatsächlich schaffen.
Große Hoffnungen
94 Österreicher waren im sogenannten Förder-Kader für die Sommerspiele in Brasilien. 28 davon im Medaillen-, 51 im Hope- und 15 im Paralympics-Medaillen-Kader. 69 Sportler reisen jetzt nach Rio. 42 sind Olympia-Debütanten. Zum Vergleich: China schickt 416 Athleten. "Es wurde oft geschrieben, dass wir ein kleines Team haben. Aber wir setzen eben auf Qualität, nicht auf Quantität", sagt Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Comités.
Die wohl größten Hoffnungen auf Edelmetall ruhen auf der Seglerin und Steuerfrau Lara Vadlau, die mit ihrer Kollegin Jolanta Ogar schon zweimal den Weltmeistertitel in der 470er-Klasse erringen konnte. Auch die Tischtennis-Herren haben Chancen auf eine Medaillle, schließlich ist das Team amtierender Europameister. Und dann gibt es da noch den Golfer Bernd Wiesberger, das Beachvolleyball-Duo Clemens Doppler und Alexander Horst, die Judo-Frauen Sabrina Filzmoser, Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf oder die Dressur-Reiterin Victoria Max-Theurer. Sie alle waren im besonders gut geförderten Medaillen-Kader Österreichs und sind damit Athleten mit herausragenden internationalen Erfolgen, hohem sportlichen Entwicklungspotenzial und Medaillenchancen. Hoffnungsvoll ist auch Ivona Dadic, nachdem die Siebenkämpferin bei der Leichtathletik-Europameisterschaft die Bronzemedaille geholt und einen neuen österreichischen Rekord aufgestellt hat. Der einzige, der schon eine Olympia-Medaille hat und wieder dabei ist, ist der Judoka Ludwig Paischer.

Realistische Erwartungen
Eine österreichische Medaillen-Hoffnung wird nicht an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen, Tennis-Star Dominic Thiem. "Obwohl ich das jetzt noch nie erlebt habe und alle sagen, dass das so besonders ist: Vielleicht spreche ich auf den olympischen Geist nicht so sehr an. Und ich habe jetzt nicht wirklich das Verlangen, dass ich dort nur wegen der Eröffnungszeremonie hinfahre", sagte Thiem, der stattdessen versuchen wird, im mexikanischen Los Cabos die Trophäe zu holen. Bei dem Turnier bekommt er nämlich auch ATP-Punkte.
Trotzdem: Die Verantwortlichen glauben fest daran, dass die Österreicher nicht ohne Edelmetall im Gepäck aus Brasilien zurückkehren. "Es macht keinen Sinn, Druck zu erzeugen. Aber wir haben alle Voraussetzungen geschaffen. Jetzt liegt es an den Sportlerinnen und Sportlern. Wir haben Medaillenhoffnungen zu Land und zu Wasser. Wir sind überzeugt, wir werden Medaillen mit nach Hause bringen", sagt Karl Stoss. Und der Präsident des Österreichischen Skiverbands und Projekt-Rio-Koordinator Peter Schröcksnadel meint: "Ich denke, wir haben gute Chancen auf drei Medaillen, vielleicht sogar auf fünf." Es kann ja fast nur besser werden.

Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro
Termin: 5. bis 21. August
Motto: Viva sua Paixão (Lebe deine Leidenschaft)
Wettbewerbe: 306 in 28 Sportarten
Wieder im Programm: Golf und Rugby
Östereichische Delegation: insgesamt 163 Personen. 100 Tonnen Equipment hat man nach Südamerika verschifft. Darunter auch 21 Segelboote, vier Kanus und zwei Ruderboote. Tischtennis-Ass Liu Jia wird bei der Eröffnungsfeier die österreichische Fahne schwenken.
App: Projekt Rio
Homepage: www.projektrio.at
Hashtag: #wirhabeneinziel
Termin für die Paralympischen Spiele: 7. bis 18. September
Refugees welcome: Bei den Olympischen Spielen wird auch ein Team aus zehn anerkannten Flüchtlingen unter der olympischen Flagge einlaufen, die nicht für ihr Heimatland starten können. Sie kommen aus Syrien, Äthiopien, dem Kongo und dem Südsudan.
Offizielle Homepage: www.rio2016.com

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