Syrien-Aufdecker Marco Glowatzki: "Die Bevölkerung steht hinter Assad"

Foto: beigestellt
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Marco Glowatzki ist Modedesigner aus Hamburg. 2016 hat er alle Brücken in seiner Heimat abgebrochen, um nach Syrien zu ziehen und von dort aus die Wahrheit über den Krieg, Präsident Assad, die syrische Bevölkerung und die Rolle der USA, der EU sowie der Medien zu verbreiten. Wir baten den Mann, der im Gegensatz zu den westlichen Journalisten nahe am Geschehen dran ist, zu einem mehr als interessanten Gespräch über die ak­tuellen Vorkommnisse.


Interview: Roland Hofbauer

Wie ist die aktuelle Lage in Syrien?

Im Grunde ist die Stimmung ganz gut. Sämtliche aktuellen und vergangenen Kriegshandlungen haben sich ja fast ausschließlich auf den Süden ausgewirkt, aktuell auf Damaskus und die Golanhöhen. Natürlich wird im ganzen Land über die Angriffe der Israelis gesprochen und man ist ex­trem sauer. Seit 2011 gab es grob geschätzt 100 Angriffe von Israel auf Syrien. Aber mit welcher Begründung eigentlich? Israel rechtfertigt das durch die angeblichen Stellungen und Stützpunkte des Iran in Syrien, diese sind aber nicht existent. Der letzte Angriff durch Israel fand am 8. Mai 2018 statt und erstmals hat Syrien am nächsten Tag zurückgeschossen und sich verteidigt. Es wurden vier Militärbasen der Israelis zerstört beziehungsweise schwer beschädigt, 22 Soldaten wurden getötet und auch ein General­stabschef der Israelis. All das wird in den Medien vertuscht. Es wird verbreitet, dass es keine Verluste oder erwähnenswerten Schäden bei der israelischen Armee gab. Am 10. Mai hat Israel mehrere Journalisten festgenommen, welche die Wahrheit berichtet haben, und auch die Frau des Generalstabschefs wurde unter Hausarrest gestellt.

Wie finden Sie die Berichterstattung in den Mainstreammedien?

Es gibt hier Internet, jeder kann alles googeln und die Bevölkerung bekommt die Lügen und den Schwachsinn mit, der in Europa verbreitet wird. Die Bevölkerung ist fassungslos ob der bewussten Desinformation und der einheitlich falschen Berichterstattung. 

Wie beliebt ist Assad bei der Bevölkerung?

Er ist der demokratisch gewählte Präsident und die Bevölkerung steht geschlossen hinter ihm. Es gab sogar bereits 2011 eine durch eine US-amerikanische Firma durchgeführte Umfrage, laut der damals 47 Prozent der Menschen hinter Assad standen. Dieselbe US-Firma führte diese Umfrage auch 2018 durch, da waren es bereits 57 Prozent. Es gibt auch syrische Institute, die auf eine Zustimmung von 86 Prozent der Bevölkerung kommen - und das spiegelt auch eher meinen Eindruck wider. Ich spreche im ganzen Land mit den Menschen und sie bewundern ihren Präsidenten, sie verehren ihn fast. Kein anderer Mann hätte diesem Druck und diesem Krieg sieben Jahre lang standgehalten. Wenn er in der Öffentlichkeit auftaucht, wird er bejubelt.

Was müsste die westliche Welt dringend erfahren?

Was die Sanktionen Syrien antun, das sind die schlimmsten Sanktionen, die seit Bestehen der UN verhängt wurden. Alles ist betroffen: Trinkwasser, die Stromversorgung, viele lebensnotwendige Dinge. Es dürfen keine notwendigen Ersatzteile geliefert werden, nichts kommt rein, nichts darf raus. Diese Sanktionen wenden sich in Wahrheit nur gegen die einfachen Menschen, die arme Bevölkerung. Der Sinn dahinter ist, die Menschen so weit zu demoralisieren, um sie gegen die Regierung aufzuhetzen, aber es funktioniert nicht. Die USA und die NATO unterstützen weiter radikale islamistische Terrorgruppen. Nur 35 Kilometer vor der jordanischen Grenze bildet die USA weiter Terroristen aus und bestückt sie mit Waffen. 90 Prozent des syrischen Staatshaushaltes, bestehend aus Gas- und Ölfeldern, wird von den USA im Norden des Landes gehalten. 

Warum haben Sie sich entschlossen, nicht nach Deutschland zurückzukehren?

Ich bin in Deutschland geboren, in der DDR aufgewachsen und hatte damals dort viele syrische Freunde. Jedes Jahr gab es 7.000 Austauschstudenten und ich habe mit vielen eine enge Freundschaft geschlossen. Als der Krieg begann, haben mir meine Freunde ganz andere Sachen berichtet, als es die Medien in Deutschland und dem Rest Europas taten. Ich habe mir dann gedacht, ich glaube diesen Menschen mehr als irgendwelchen Journalisten und habe mich in Syrien selber davon überzeugt. Ich fing an, Videos und Bilder zu posten und wurde daraufhin oft bei Facebook gesperrt und als Lügner hingestellt. Ich hielt aber auch Vorträge in Hamburg und anderen Städten und mir wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe alles in Deutschland verkauft und habe auch nicht mehr vor, zurückzukehren. Gott sei Dank bin ich finanziell abgesichert und kann machen, was ich will. Zurzeit habe ich mich der ehrlichen Berichterstattung aus Syrien verpflichtet.

Wer ist Ihrer Meinung nach für den Krieg verantwortlich und wer hat am meisten davon profitiert?

Natürlich die NATO und die EU. Bei diesem Krieg geht es nur um Macht, Geld und geopolitischen Einfluss. 80 Prozent der Energie liefert aktuell Russland nach Europa, mit den Gas- und Ölfeldern in Syrien könnte man das unterbinden und Russland kaltstellen. Angezettelt hat den Krieg die CIA durch bezahlte Rebellen und gezielte Aufstände und Schusswechsel mit der Regierung. Hier geht es den Amerikanern in keiner Weise um Demokratie und die Rettung vermeintlich unterdrückter Menschen, hier geht es nur um Macht, Geld und Kriegstreiberei.

Oft wurden Sie wegen Ihrer Berichterstattung in Facebook gesperrt. Mit welchen Begründungen? Wurden und werden Sie eigentlich auch bedroht oder haben Sie Angst vor der CIA?

Die Wahrheit ist im Westen nicht erwünscht, schon gar nicht auf Facebook. Gerade am 9. Mai wurde ich wieder ohne Begründing gesperrt, als ich Fotos vom ungerechtfertigten Angriff von Israel gepostet habe. Ich werde auch immer wieder von syrischer Seite gewarnt, dass ich meine Aufenthaltsorte nicht mehr posten soll, denn man hätte schon Interesse, mich mundtot zu machen. Auch habe ich das GPS aus meinen elektronischen Geräten entfernt, aber ich denke mir dennoch: Wer will und sollte mir schon etwas tun? Andererseits merke ich, dass über meinen Account und meinen YouTube-Kanal ein sogenanntes Shadowbeaming gelegt wurde. Das heißt, man findet meine Beiträge nicht mehr. So was kommt in der Regel von sehr weit oben oder einem Geheimdienst.

Was stimmt an den Vorwürfen über Giftgasangriffe und den darauffolgenden Vergeltungsschlägen?

Nichts stimmt daran. Alle Anschläge sind gefakt oder werden einfach erfunden. Genauso wie die angebliche Enteignung der Flüchtlinge. Auch das ist frei erfunden. Es gibt hier ganz normale Gesetze, dass man sich um Eigentum oder Liegenschaften kümmern muss. Wenn nicht, hat das staatliche Konsequenzen, aber von einer Enteignung kann keine Rede sein. Aber nicht einmal die Eigentümer selber müssen sich kümmern, bis zum dritten Verwandtschaftsgrad sind die Familienmitglieder zeichnungsberechtigt und können alles Notwendige erledigen. Die behördlichen Zustände hier sind nicht viel anders als in anderen Ländern, es wird nur einfach bewusst falsch darüber berichtet.

Wie geht es den Menschen in Syrien generell?

Die Menschen sind fröhlich, vielerorts wird gelacht und gefeiert. Ganz wenige Regionen waren und sind vom Krieg betroffen. Die Menschen ärgern sich über die bodenlosen Lügen und die freche, bewusste Irreführung der Medien im Ausland. Jeden dieser falschen Berichte kann oder könnte man widerlegen, aber es besteht kein Interesse daran. Das sind durch die Bank gekaufte, fremdgesteuerte Medien.

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