Nässe, Kälte, Nebel: So trüb, wie sich der November oft präsentiert, ist bei vielen auch das Gemüt. Doch es gibt viele Möglichkeiten, der schlechten Stimmung oder gar der Herbstdepression zu entkommen, wie die Liste von alles roger? zeigt.
Text: Klaus Faißner
1.) Ersatzsonne, Vitamin D, Licht und Wärme: Im Sommer sind die meisten Menschen deshalb so gut drauf, weil sie über die Sonne Vitamin D tanken, das für unsere Gesundheit und auch gute Laune wichtig ist. Ab dem Herbst sinkt der Vitamin-D-Spiegel und wir werden anfälliger für Infektionen und verschiedenste Krankheiten.
> Doch es gibt nicht nur die Möglichkeit, Vitamin-D-Präparate einzunehmen, sondern sich auch mit einer Ersatzsonne zu stärken. Es lohnt sich, bei Solarien nachzufragen, ob man hier über UV-B-Strahlung auch verantwortungsvoll Vitamin D tanken kann. Heimsonnen- beziehungsweise Höhensonnen-Speziallampen weisen ein ähnliches Lichtspektrum wie die Sonne auf, sind aber schwer zu bekommen. Oft werden sie für Terrarientiere verkauft (zum Beispiel die 300-Watt-Lampe E27 UV von Osram, Ultra Vitalux). Auch benötigen diese Lampen eine eigene Keramikfassung, weil sie sehr heiß werden.
Doch auch Menschen berichten hier von beachtlicher Wirkung und deutlich verbesserten Vitamin-D-Werten. Auf den Schutz der Augen (gute Sonnenbrille) ist in so einem Fall ebenso zu achten wie darauf, keinen Sonnenbrand zu bekommen.
> Manche Menschen berichten, dass es ihnen schon mit herkömmlichen Tageslichtlampen besser geht, jedoch leuchten hier meistens LED-Lampen mit einer recht hohen elektromagnetischen Strahlung - und Elektrosmog ist der Gesundheit weniger zuträglich.
> Auch tut Wärme in der kalten Jahreszeit generell gut - sei es in einer Sauna, mit einer Infrarotlampe oder einfach beim Sitzen vor einem gemütlichen Ofen.
2.) Bewegung: Bewegung bringt uns in Schwung, mehr Sauerstoff kommt in die Zellen und ins Gehirn, das Herz-Kreislauf-System wird trainiert, Knochen und Muskeln werden gestärkt. Der tägliche Spaziergang, am besten am Morgen, sorgt für Ausgleich vom sitzenden Alltag und beim Sport - zum Beispiel beim Laufen - schüttet der Körper Glückshormone aus. Vorsicht vor rutschigen Blättern oder vor allem Glatteis! Auch das Schwitzen im Fitnessstudio kann zum Wohlbefinden beitragen.
3.) Raus in die Natur: Auch wenn es im Freien unwirtlich ist: Natur und frische Luft geben Kraft und positive Energie. Wer unter der Woche im Büro hocken muss, sollte besonders am Wochenende untertags ins Freie, denn Tageslicht tut der Psyche immer gut.
4.) Johanniskraut: Das wohl beste Antidepressivum, noch dazu aus der Natur. Die stimmungsaufhellende Wirkung - zum Beispiel als Tee - ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Neue Studien bestätigen das alte Wissen: Johanniskraut verbessert die Fotosensibilität der Haut, wodurch der Körper Licht und Sonne besser aufnehmen kann. Es stärkt die Immunabwehr und wirkt sich ausgleichend auf den Hormonhaushalt aus. Die sonnenliebende Pflanze bringt die Sonne in den Körper, könnte man sagen. Im Gegensatz zu chemischen Antidepressiva hat es keine schädlichen Nebenwirkungen. Wer reinen Johanniskrauttee jeden Tag als Kur trinkt (also nicht Johanniskraut in einer Teemischung), sollte jedoch nach einigen Wochen eine Pause einlegen, um nicht die Nieren zu belasten.
5.) Anderen helfen, Sinnvolles tun: Zahlreiche Studien zeigen, dass es sozial engagierten Menschen besser geht als jenen, die sich egoistisch vor allem mit sich selbst beschäftigen. Sie sind im Schnitt seltener depressiv, selbstbewusster, aber auch gesünder. Dabei muss man nicht gleich Mutter Theresa werden, sondern es reicht, regelmäßig einem Menschen Zeit zu schenken - das, was vor allem Eltern bei ihren Kindern oder Großeltern bei ihren Enkeln meist ohnehin tun.
6.) Sich selbst etwas Gutes tun: Natürlich ist auch wichtig, sich selbst regelmäßig etwas zu gönnen: ein heißes Bad, ein gutes Buch, eine Massage oder Zeit für andere schöne Dinge - Hauptsache eine Auszeit vom Alltagstrott.
7.) Geselligkeit: Wer sich immer wieder mit lieben Menschen umgibt, die scherzen, lachen, offen reden, diskutieren oder einfach feiern, bei dem verfliegt eine depressive Stimmung schnell - so sie überhaupt aufkommt.
8.) Ehrliche Gespräche: Oft sind es negative Erlebnisse mit anderen Menschen, die die Stimmung in den Keller fallen lassen. Wer mit einem nahestehenden Menschen ehrlich darüber sprechen kann, ist schon wieder auf dem besten Weg nach oben.
9.) Kreativität: Tanzen, singen, malen, schreiben: Wer sich künstlerisch ausdrückt, dem geht es meist danach besser. Vor allem beim Tanzen (klassische Tänze, Volkstanz) verbindet man Bewegung, die Begegnung mit Menschen mitsamt einem direkten, körperlichen Kontakt und Freude an der Musik.
10.) Gebet/Meditation: Spirituelle Menschen wissen: Wenn man sich mit Gott / dem Schöpfer / dem Licht verbindet, weichen trübe Gedanken oft schnell einer Zuversicht und Vertrauen, dass alles gut ist oder gut wird.
11.) Früh aufstehen: Das im Herbst und Winter meist knappe "Wohlfühlhormon" Serotonin wird bei Langschläfern durch Traumaktivitäten zusätzlich verbraucht. Frühaufsteher sind laut Studien im Schnitt glücklicher als Morgenmuffel. Doch auch hier ist es wichtig, auf die innere Stimme zu hören - jeder Mensch ist anders.
12.) Liebe: Ehrliche Zuneigung kann dunkle Schatten vertreiben. Was gibt es Schöneres, als Liebe zu schenken und Liebe zu bekommen?
13.) Vitalstoffreiche Ernährung: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte geben Energie, Industrienahrung raubt sie. Gerade in der dunklen Jahreszeit brauchen wir gesunde Lebensmittel - mit viel Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen.
14.) alles roger? lesen: Vielleicht hilft auch die Tatsache, endlich ein Magazin gefunden zu haben, das einem aus der Seele spricht. Wenn wir zu einer besseren Stimmung beitragen können, dann freut uns das natürlich ganz besonders.