Es soll ausgiebig gefeiert worden sein, an jenem Dienstag im August, als feststand, dass der neue ORF-Chef wieder der alte ist.
Text: Peter Westenthaler
Der Grund dafür ist simpel: Alexander Wrabetz kennt die Mechanismen des alle fünf Jahre stattfindenden Politgezockes um seinen Chefsessel. Die goldene Regel lautet: Allen alles versprechen, um dann nichts einzuhalten. Und bereits zum dritten Mal fallen einige halbstarke Stiftungsräte und diesmal auch die politischen Greenhorns in Pink tatsächlich drauf rein.
Nicht zu vergessen, die bereits seit Jahrzehnten durchs Land geisternde "bürgerliche Feigheit", die am Ende zwei Stiftungsräten an genau jenem Dienstag im August das Herzerl in die Hose rutschen ließ. Die Frage an die zwei "Helden", die sich ihrer Stimme enthalten haben, muss gestellt werden: Wieso wollten sie überhaupt keinen ORF-Chef bzw. was wäre gewesen, wenn sich alle enthalten hätten? Aufsichtsräte, die nicht einmal fähig sind, eine Entscheidung über die Führung ihres Unternehmens zu fällen, haben in so einem Gremium nichts verloren!
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Doch zurück zur Feierlaune von Rot-Grün-Pink: Nach fast jeder Feier kommt der Kater, dann die Ernüchterung. Der ORF bleibt also links - na und? Das war er in den letzten Jahrzehnten eigentlich immer. Doch weder hat er es in den 90iger Jahren, als damals noch mächtigste Medienorgel geschafft, den kometenhaften Aufstieg Jörg Haiders zu verhindern, noch gelingt es ihm heute, trotz immer dreister werdender politischer Manipulationsversuche, die Blauen unter HC Strache zu stoppen.
Ganz im Gegenteil, erzielte die FPÖ auch in der Amtszeit Wrabetz II deutliche Zugewinne bis hin zur historischen Bundespräsidentenwahl, wo erstmals jeder Zweite den FPÖ-Kandidaten wählte. Und das trotz der Wolfs und Thurnhers im ORF, die mittlerweile gar nicht mehr subtil, sondern ganz offen gegen Norbert Hofer in laufenden Livesendungen oder auf Twitter losledern und ihn mit objektiv falsch recherchierten Sachverhalten (Israel-Reise) konfrontierten.
Der ORF ist aber schon lange keine Gefahr mehr für den weiteren Aufstieg der FPÖ. Denn er ist weit davon entfernt, in diesem Land noch Meinung zu machen. Zu deutlich ist seine politische Schlagseite. Man glaubt den vorsortierten und immer lustloser vorgetragenen Meldungen in den ZIB-Sendungen schlicht nicht mehr. Die politische Meinungsbildung findet schon längst woanders statt, nämlich in den sozialen Netzwerken à la Facebook, Twitter etc. Dort erhält man ungefilterte Informationen direkt vom Anbieter. HC Strache erreicht dort mit jeder Ansage, jedem Posting, jedem Foto und jedem Video bereits mehr Menschen, als der ORF in seinen Informationssendungen.
Der Sieg von Rot-Grün-Pink an jenem Dienstag im August wird so zum Pyrrhussieg, der zwar "More of the Same" im ORF bringt, aber realpolitisch gar nichts ändert.
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