Kriegsverbrechen der USA

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Führende US-Generäle drohen unverhohlen mit einem Dritten Weltkrieg. Die Hauptstrommedien schweigen dazu und attackieren stattdessen Russland. Doch Tatsache ist: Kriegsverbrecher-Nation Nummer eins sind die USA.

Text: Klaus Faißner

Ein Krieg mit Russland sei "nahezu unausweichlich", warnte General Mark A. Milley bei einer ranghohen Veranstaltung der US-Armee Anfang Oktober. Die größte Bedrohung sei Russland, das als "moderner Nationalstaat aggressiv im militärischen Wettbewerb agiert", ergänzte General Joseph Anderson. Nicht nur Russland, sondern generell Nationalstaaten scheinen das Problem der US-Militärs zu sein. Zur gleichen Zeit ordnete Russlands Präsident Wladimir Putin eine dreitägige Zivilschutzübung an, bei der die Evakuierung von über 40 Millionen Russen geprobt wurde. Szenario: ein Atomschlag gegen Russland. Die österreichischen Medien schwiegen weitgehend. So wie die Kriegsverbrechen der USA meist ein Tabuthema sind, während jene der Russen in allen Details dargestellt werden - und sich oft später als Lügen entpuppen.

Doch die Hauptverantwortlichen für die humanitäre Katastrophe in Syrien sind die USA, stellte der Nahost-Experte Günter Meyer in einem Interview mit der Wirtschaftswoche klar. "Seit der US-geführten Invasion im Irak 2003 haben die Regierenden in Washington eine falsche Entscheidung nach der nächsten getroffen und damit die gesamte Region ins Chaos gestürzt." Der US-Analyst Stephen Lendman erklärte sogar, dass alle Kriegsverbrechen in Syrien, die US-Außenminister John Kerry den Russen vorwirft, von den USA und ihren Unterstützern begangen wurden. Die USA kämpfen nicht nur gemeinsam mit ihren Verbündeten Frankreich, Großbritannien, Australien und Israel gegen den syrischen Staatschef Baschar al-Assad, sondern auch mit der al-Nusra-Front (= Islamisten der al-Kaida). Dies bestätigt ein Interview des Journalisten Jürgen Todenhöfer mit einem al-Nusra-Kommandeur.

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Über 1,3 Millionen Tote seit 2001
Allein im Irak kamen seit der zweiten Invasion der USA 2003 über eine Million Menschen ums Leben, schätzte die Vereinigung "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW). In Afghanistan und Pakistan wurden zusätzlich über 300.000 Menschen wegen des US-"Kampfes gegen den Terror" getötet. Doch der Terror wurde nicht weniger, sondern mehr: Unter der US-Besatzung im Irak entstand 2009 der sogenannte Islamische Staat IS. Im Irak setzte die US-Armee massiv Waffen aus abgereichertem Uran ein. Dies ist ein Abfallprodukt von Atomkraftwerken, das sich wegen des hohen spezifischen Gewichts hervorragend als panzerbrechende Munition eignet. Dabei erhitzt sich das Material auf Tausende Grad und es entsteht eine höllische Mixtur aus kleinsten, leicht radioaktiven Schwermetall-Nanopartikeln und anderen Giften.

Missbildungen durch Uranwaffen
Rund zweitausend Tonnen abgereicherten Urans wurden auf diese Weise im Irak ab 2003 entsorgt. Die Zahl der Kinder, die mit Missbildungen auf die Welt kamen, explodierte: Laut unabhängigen Studien ist es in den Städten Falludscha und Basra jedes zwanzigste Kind. Sie haben zwei Köpfe, nur ein Auge, entstellte Gesichter oder viele Tumore. Eine Studie der US-Universität Michigan ergab, dass die Zahl der Missbildungen weit höher ist als in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki nach den Abwürfen der Atombombe im Jahr 1945. Auch Leukä-mieerkrankungen und die Kinder- und Müttersterblichkeit wurden im Irak zu einem großen Problem. Ans Licht brachte dies schon knapp nach Kriegsbeginn der preisgekrönte deutsche Filmemacher Frieder Wagner. Doch die Dokumentation wurde nicht im Fernsehen ausgestrahlt. Die Welt sollte nicht die Wahrheit erfahren. "Ja, das ist ein Kriegsverbrechen erster Güte, es ist eine Massenvernichtungswaffe", erklärte Wagner heuer zum Thema abgereichertes Uran.

Trotz allem bestreiten die USA die Gefährlichkeit der Uranmunition, lehnen aber nähere Untersuchungen zum Thema ab. Diese Waffen wurden, ebenfalls vor allem von den Amerikanern, auch an anderen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Zum Beispiel auf dem Balkan. Im Mai dieses Jahres verurteilte ein Gericht in Rom das italienische Verteidigungsministerium zur Zahlung einer Entschädigung von zwei Millionen Euro. Es habe fahrlässige Schuld am Tod des Soldaten Salvatore Vacca, weil es um die Gefahren des schwach radioaktiven Urans gewusst habe, hieß es im Urteil. Der Soldat erkrankte im September 1999 nach seinem Einsatz in Bosnien an Leukämie. Wie erst vor Kurzem bekannt wurde, überlegten US-Militärs nach den Anschlägen des 11. September 2001, in Afghanistan echte Atombomben einzusetzen.

Atombomben und Destabilisierung
Es wäre nicht das erste Mal. Bereits im August 1945 warfen die Amerikaner zwei Atombombomben auf Japan ab, an deren Folgen noch heute Menschen leiden. Im Vietnamkrieg 1964 bis 1973 töten die Amerikaner rund drei Millionen Einheimische, verstümmelten zwei Millionen und machten zusätzliche zwei Millionen durch Gifte krank, vor allem durch das Entlaubungsmittel Agent Orange. Hier agierten sie in der Operation Popeye erstmals auch mit der Wetterwaffe.

Der erste Irakkrieg 1991 war der Beginn der Destabilisierung des Nahen Ostens. Zu Beginn der Bodenoffensive begruben drei US-Brigaden mit auf Panzern montierten Pflügen Tausende irakische Soldaten bei lebendigem Leib. Am Ende des Krieges erschossen US-Soldaten Tausende irakische Soldaten wahllos, die sich schon ergeben hatten. Der völkerrechtswidrige Kosovo-Krieg 1999 der US-geführten NATO-Streitkräfte schlug 800.000 Serben in die Flucht - und hinterließ die fatalen Spuren der Uranmunition. Beim Krieg in Libyen 2011 gegen den Machthaber Muammar al-Gaddafi arbeiteten die USA - wie jetzt in Syrien - mit islamistischen Gruppen zusammen. Außenministerin war damals Hillary Clinton. Am Ende war Gaddafi tot und der IS konnte sich ausbreiten. Kriegsverbrechen begingen die Amerikaner beziehungsweise der Geheimdienst CIA laut der Organisation Amnesty International auch bei den Drohnenangriffen in Pakistan und im Jemen - zahlreiche unschuldige Zivilisten mussten als "Kollateralschaden" sterben. Doch wie in fast allen Kriegen ging es den USA neben der Ausweitung der Macht um eines: um die Kontrolle über Öl und Gas.

US-Militär- und Geheimdienst-operationen seit 1953 (Beispiele)
1953: Staatsstreich im Iran
1959: Finanzierung von Terroristen in Kuba
1961: Invasion in der Schweinebucht/Kuba
1964: Invasion in Laos und Vietnam
1964: Staatsstreich in Bolivien
1965: Staatsstreich und Invasion in der Dominikanischen Republik
1967: Militärische Unterstützung Israels im 6-Tage-Krieg
1970: Staatsstreich in Kambodscha
1971: Militärintervention in Bangladesch
1976: Unterstützung von Rebellen in Angola
1977: Staatsstreich in El Salvador
1981: Ausrüstung von "Gotteskriegern" in Afghanistan
1982 Unterstützung Großbritanniens im Falklandkrieg gegen Argentinien
1982: Militärische Aufrüstung des Irak
1983: Militärische Aufrüstung des Iran
1985: Embargo gegen Nicaragua
1986: Bombardierung von Libyen
1988: Abschuss eines Passagierflugzeuges im Iran
1989: Invasion und Besetzung von Panama
1990: Finanzierung von Terroristen in Kolumbien
1991: Invasion im Irak
1992: Invasion in Jugoslavien
1993: Bombardierung des Irak
1994: Bombardierung einer Arzneimittelfabrik im Sudan
1999: Bomardierung von Serbien ohne UN-Mandat
2001: Bombardierung und Invasion in Afghanistan
2003: Bombardierung und Invasion im Irak
2011: Bombardierung und Staatsstreich in Libyen
2014: Bombardierung von Syrien ohne UN-Mandat
2015: Bombardierung einer Klinik in Afghanistan

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