Erzählen Sie doch ein bisschen über Ihre Lebensgeschichte, wie man als Gastarbeiterkind in der Wiener High Society landet, und wie man so erfolgreich wird.

Ich kam mit neun Jahren nach Österreich und habe mir mit der Sprache schwer getan, aber schnell Anschluss und Freunde gefunden. Danach absolvierte ich eine Lehre als Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur. Das hat mir allerdings überhaupt nicht gefallen. Mein Wunsch war immer, in einem Büro zu arbeiten, ich habe aber die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt, weil mir die Ausbildung fehlte. Ich wollte nach der Lehre meinen Blaumann ausziehen und etwas anderes machen. Durch Zufall bin ich zu einem Strukturvertrieb gekommen, und dort hat man mir gezeigt, was man im Leben alles erreichen kann.

 Aber man braucht doch sehr viel Fleiß und Ehrgeiz, um es nach oben zu schaffen, oder?

Ich habe dann Bücher gelesen, Seminare besucht, mich weitergebildet und wollte selbstständig werden. Das habe ich durch meinen starken Willen und große Anstrengung auch geschafft. Heute ist Lucky Car ein erfolgreiches Franchise-System. Es gibt derzeit 24 Filialen. Wir wollen in Österreich noch auf 50 Filialen wachsen, aber auch international durchstarten. Nächstes Jahr legen wir mit einem ersten Betrieb in Deutschland los. Der Markt ist zehn Mal so groß wie in Österreich. Unser Ziel sind über 200 Filialen, die wir auch mit Franchise-Partnern (Master-Franchise-Partner) eröffnen wollen.

 Was steckt hinter dem Konzept Lucky Car?

In Österreich ist das Ziel, keine Glaspaläste zu bauen, die der Kunde mitfinanzieren muss, sondern funktionale, technisch hochwertige Filialen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern, um den Kunden beste Preise und beste Qualität anbieten zu können.

 Ehrlich, wie läuft das Geschäft?

Momentan haben wir in Wien viele Hagelschäden zu bearbeiten. Die Kunden überrennen uns, aber dank der jahrelangen Erfahrung können wir das bewältigen. Wir haben zwar einige Dellen-Drücker im Haus, nur bei der Menge ist es nicht alleine durch unsere Techniker möglich, sondern wir greifen auf internationale Netzwerke zu. Wir sind 2016 vom österreichischen Franchise-Verband mit einem Award für das Franchise-System des Jahres ausgezeichnet worden. Das ist ein Qualitätsmerkmal und zeigt, dass Lucky Car ein sehr gutes Franchise-System ist. Die beste Werbung sind unsere erfolgreichen Partner. Diese stehen alle auf unserer Webseite, können immer von neuen Interessenten kontaktiert werden.

 Sie betätigen sich auch sozial und für junge Menschen...

Ich selbst bin aufgrund meiner Herkunft aus Bosnien Herzegowina Integrationsbotschafter beim Bundesministerium. Ich besuche Schulen und versuche, junge Leute mit meiner Erfolgsgeschichte zu inspirieren und ihnen ein Vorbild zu sein.

 Fühlen Sie sich als Österreicher oder als Bosnier?

Ich fühle mich als Ur-Wiener, da Wien meine Heimat geworden ist. Ich habe hier meine Kindheit, meine Jugend, mein Leben verbracht. Ich fahre zwar gerne ins Ausland, aber komme immer wieder sehr gerne zurück und kann mir keine andere Heimat vorstellen.

 Sie sind viel in der Society unterwegs. Sind Sie ein Adabei?

Ich sehe das als Netzwerk für meine Arbeit. Ich versuche, bei jeder Veranstaltung Kunden zu gewinnen oder auch Franchise-Partner. Ein Adabei bin ich sicher nicht (lacht).

 Ihre Dienstleistungen sind...

Wir reparieren Steinschläge auf der Windschutzscheibe. Wir tauschen aber auch Windschutzscheiben. So um die 4.000 Scheiben pro Jahr. 90 Prozent des Umsatzes generieren wir durch Lackierungsarbeiten und Instandhaltung und -setzung der Karosserie und Felgen-Reparaturen - das ist unser Kerngeschäft.