Zu seinem 40. Bühnenjubiläum macht Alexander Bisenz seinen Fans ein ganz besonderes Geschenk: Ein wunderbares Buch, das sein Lebenswerk umspannt und von der Geburt bis zum Schlusswort seiner Frau reicht, sowie Best-of-CD und -DVD - Bisenz & Wurbala. Muss man gehört und gesehen haben. Titel des Buches: Ein gelebtes Kasperltheater. alles roger? verriet er vor der Präsentation mehr darüber.
Interview: Martina Bauer
Dein Buch heißt Der Bisenz - Ein gelebtes Kasperltheater. Es erscheint am 11. Oktober. Kurz vor den Wahlen. Zufall?
Ja, sicher!
Erinnert dich die Politik in unserem Land auch an ein Kasperltheater?
Ja, auf jeden Fall. Das höchstdotierte überhaupt. Der darstellende Künstler muss sich sein Publikum ja erobern. Kommt man nicht an, wird man abgestraft. Dann muss man die Show ändern, kann aber nicht das Publikum tauschen. In der Politik ist es anders. Da kann man eine Wahl gar nicht hoch genug verlieren, um dann nicht wieder als Sieger hervorzugehen.
Wie wird die Wahl ausgehen?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Ergebnis nicht überraschen wird. Die Frage ist, wer überhaupt noch wählen gehen wird. Eigentlich dürfte man gar nicht mehr wählen gehen, aber es ist unser demokratisches Recht. Alle Farben wollen die Welt reparieren und machen sie gleichzeitig kaputt. Alles, was plakatiert ist, ist ein Widerspruch in sich. Das kann man alles vergessen. Ich schreib auf meine Plakate auch nicht "lustig" drauf. Keiner von denen wird uns retten und jede Steuerreform haben wir uns selbst finanziert. Die Feinde ändern sich auch ständig. Es sind die Radlfahrer, die Dieselfahrer, die Kopftücher, die Raucher, die Besserverdiener. Immer das Gleiche.
Was sagst du zu den Spitzenkandidaten?
Der Kern erinnert mich eher an Mr. Bean als an Humphrey Bogart. Michelangelo hätte gesabbert, wenn er den Kurz mit seinen Bläserlippen aus Stein hätte meißeln dürfen. Der Frauenversteher in Rosa gefällt mir auch gut. Der weiß immer, was alles möglich wäre. Das ist einer, der nie zum politischen Orgasmus kommt. Grün ist ebenfalls wie Sex ohne Lust oder mehr zuschauen als tun. Pilz ist auch so ein Hochkaräter. Was der schon alles aufgedeckt hat, können wir nie wieder zudecken.
Zurück zu deinem Buch. Eine Bierografie von Alexander Bisenz mit Schnapskommentaren von Alfred Wurbala. Es umfasst 240 Seiten mit wirklich tollen Bildern.
Die Texte sind aber auch nicht schlecht. Viele Kabaretttexte sowie Backgroundgeschichten, meine Betrachtungsweise zu vielen Dingen. Es gibt sehr viele interessante Einblicke. Vom Karrierestart als Zauberer und Feuerschlucker über 13 Bühnenproduktionen bis jetzt, auch in Kunst und Design. Und es enthält 26 Gastkommentare meiner Wegbegleiter.
Was nicht jeder weiß: Du malst und designst Möbel, Autos, Schwimmbäder, Tische, alles Mögliche. Sind deine Einnahmen derzeit aus dem Kabarett oder der Kunst höher?
Da antwortet jetzt Wurbala, und der sagt: Wir haben keine Einnahmen in Österreich, wir holen uns jetzt das, was uns zusteht. Den Trolley haben wir schon gekauft.
Wann wird man dich wieder auf der Bühne sehen?
2018 ist nicht ausgeschlossen. Aber grundsätzlich müssen die Jungen nach vorne. Wir haben ja mehr Kabarettisten als gesunde Kastanienbäume.