Das Ende der GrünInnen

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Grün ist die Farbe der Mitte. In seiner vollendeten Neutralität zwischen allen Extremen, wirkt es beruhigend, ohne zu ermüden. Die Farbe, wohl­gemerkt, nicht die Partei. Die steht weit links von der Mitte. Die Neutralität traten sie aufgrund ihrer EU-Hörigkeit mit Füßen und statt in irgend-einer Form zu beruhigen, sorgten sie mit Schnapsideen für Aufregung. Für all das haben die GrünInnen nun die Rechnung präsentiert bekommen.


Text: Martina Bauer und Klaus Faißner

 Nach 31 Jahren als Oppositionspartei im Nationalrat sind sie bei dieser Wahl aus dem Parlament geflogen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: "Die eigene Partei kompostieren - das ist Grün", oder "Weniger Prozent als Bier - das ist Grün". Viele solcher Sprüche überschwemmten nach dem Wahldesaster das Internet.

 So ist das,

> wenn man am Altar der Machtgeilheit seine Werte opfert.

> wenn man in einer Blase agiert, ungeachtet der Realität.

> wenn man dem Volk ein Binnen-I-Diktat auferlegt, als hätten alleinerziehende Mütter oder Frauen generell keine anderen Sorgen.

> wenn der Genderwahn in Richtung Männerfeindlichkeit geht.

> wenn man Pazifisten und neutralitätsliebenden Menschen mit der Befürwortung von US-Angriffskriegen ins Gesicht schlägt.

> wenn man EU-Diktate mitbeschließt und bejubelt, obgleich man mal das Wort "Alternative" im Parteinamen getragen hat.

> wenn das Wahlprogramm primär aus der Verhinderung einer anderen Partei besteht.

> wenn man keine Berührungsängste mit gewalttätigen Gruppen wie der Antifa hat.

> wenn man hauptsächlich als österreichfeindliche Einwanderungspartei agiert.

> wenn man Ulrike Lunacek an die Parteispitze hievt.

> wenn man mit Maria Vassilakou eine Verkehrsstadträtin in Wien hat, die die Stadt in ein Verkehrschaos stürzt und zuletzt das Hochhaus am Heumarkt ohne Rücksicht auf Verluste und sogar gegen eine interne Parteiabstimmung durchpeitscht.

Dann darf man sich nicht wundern - und das ist nur ein kleiner Auszug der Gründe des grünen Scheiterns.

 Kein kritisches Nachdenken

Das Parteispitzen-Damen-Doppel Lunacek und Ingrid Felipe ist bereits zurückgetreten. Obwohl sich Maria Vassilakou gleich mal gegen ein Köpferollen ausgesprochen hat. Vielleicht, weil sie gespürt hat, dass der ihre da eigentlich dabei sein müsste. Doch keine Spur von Selbstreflexion bei ihr. "Was genau hat Vassilakou an dem Wahlergebnis nicht verstanden?", ist dieser Tage eine häufig gestellte Frage im Netz.

Da hilft es auch nicht zu glauben, dass es der Pilz war, der die Grünen ausgerottet hat. Denn sie verloren sogar mehr Stimmen an die ÖVP als an Peter Pilz. Vor der Loslösung von Pilz grundelten die Grünen in Umfragen bei sechs bis acht Prozent herum. Gleich nach der Spaltung von Pilz lagen sie laut Meinungsforschern zusammen deutlich über zehn Prozent. Ob die Spaltung Taktik war, um mehr Stimmen zu bekommen, ist ein reines Gedankenkonstrukt.

 Chance für Meinungsfreiheit

Sicher ist hingegen, dass die Grünen das Parlament verlassen müssen. Auch die von ihnen finanzierte Denunzianten-Plattform Stoppt die Rechten meldete, vor dem Aus zu stehen. Ohne Steuergelder für die Grünen lebt die Chance auf mehr Meinungsfreiheit und weniger Denk- sowie Sprechverbote. Den Scherbenhaufen der Partei aufkehren soll jetzt der neue Klubobmann Werner Kogler. Er übernimmt einen Schuldenberg von kolportierten fünf Millionen Euro. Die Idee, dass die Länderorganisationen für den Bund aufkommen, klingt gut, ist aber rechtlich verboten. Das Wehklagen über die Kündigung von über 100 Parteimitarbeitern ist groß. Doch die Arbeitslosigkeit im Parlament wird nicht steigen: Die Wahlgewinner ÖVP, FPÖ und auch die Liste Pilz werden viele neue Mitarbeiter einstellen.

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