Damanhur - die Stadt des Lichts

Foto: beigestellt
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Es ist so eine Art Staat im Staat. Mit einer eigenen Verfassung, die auf vier Grundsäulen, hohen Werten und Spiritualität basiert. Damanhur - heißt auf Altägyptisch "die Stadt des Lichts". Sie liegt in Oberitalien, im Piemont und erfreut sich immer größeren Zuwachses. alles roger? traf die Beauftragte für Österreich, Nandu Moringa, und erfuhr mehr über die außergewöhnliche Lebensform einer Gemeinschaft, die in den 70er-Jahren von einigen Querdenkern gegründet wurde.


Text: Martina Bauer 

Immer mehr Menschen haben genug von den Querelen, dem politischen Hick-Hack, den Streitereien an den Links-Rechts-Fronten. Sie sehnen sich nach harmonischen Lebensformen. Mehr Miteinander als Einsamkeit. Es entstehen Öko-Dörfer und andere alternative Kommunen. "Damanhur gibt es schon seit 1975, gegründet von Querdenkern rund um Falco Tarassaco, Oberto Airaudi, basierend auf Solidarität, Gemeinsamkeit, gegenseitiger Liebe und Respekt der Umwelt gegenüber. 2005 wurde die Gemeinschaft vom Global Human Settlements Forum der Vereinten Nationen als Modell für eine nachhaltige Gesellschaft anerkannt. Eine, deren Zustrom aus aller Welt immer größer wird", so Nandu Moringa.

Gelebt wird in Damanhur in Gemeinschaftsgruppen, die zwölf bis 20 oder mehr Personen zählen können. Diese Gruppen leben - abhängig von ihren Talenten, Fähigkeiten und daraus resultierenden Arbeiten - in verschiedenen Dörfern im Tal Valchiusella. Die größte Entfernung vom Zentrum misst 13 Kilometer und zu erkennen sind die Häuser daran, dass sie bunt bemalt sind. 

Nur positiv sprechen

"Damanhur hat eine eigene Verfassung, der sich jeder verpflichtet, der dort lebt. Ein Punkt daraus: Ich denke und spreche nur positiv über mich und andere", erklärt die für Österreich Beauftragte. Mit Sicherheit keine leichte Übung, für notorische Lästermäuler ein Albtraum, aber für andere eine Möglichkeit zur Heilung ihrer Negativität. Dazu sagt Nandu Moringa: "Ein weiterer spiritueller Wert ist der Grundsatz, dass Ordnung, Sauberkeit und Schönheit ein reines Feld schaffen. Das hat mit Energiebewusstsein zu tun, weil Dreck ein Nest für negative Energien ist und zu feinstofflicher Arbeit Sauberkeit einfach dazu gehört." 

Viele sehnen sich genau nach solchen Dingen, nach Herausforderungen zur Persönlichkeitsentwicklung. Für andere sind das schon Gründe genug, die "Stadt des Lichts" als Brutstätte einer Sekte abzutun. Bunte und saubere Häuser, Spiritualität, und noch nicht mal an anderen oder sich selbst rumnörgeln - das ist suspekt. Schrecklich! Oder heilend ... Es ist immer der Geist des Betrachters, der das Urteil fällt.

Hokuspokus wird man dort jedenfalls vergeblich suchen, aber Wunder könnte man finden. Das alte Menschheits- und Geheimwissen ist voll davon und genau das wird dort in eine neue Sprache gebracht. Eine, die verständlich ist. Für Verstandesmenschen ebenso wie für jene, die nach dem Herz- oder Bauchgefühl leben. Spiritualität beruht auf Forschung und auf Philosophie. Beides ist - so gut wie alles - dem stetigen Wandel unterworfen und hat in Damanhur eine eigene Disziplin: die spirituelle Physik. Dort, wo sich Spiritualität und Quantenphysik treffen, wird es besonders spannend. 

Meditation und Gemeinschaft

Spannend sind auch die vier Säulen, auf denen Damanhur aufgebaut ist: Meditation, Gemeinschaftsleben, Spiel des Lebens und Tecnarcato (siehe Kasten). Wobei die Meditation ganz bewusst an erster Stelle steht. Sein eigenes Wissen für sich erwecken, seinen Lebensauftrag finden und erfüllen. "Es gibt nichts Spirituelleres, als wenn ein Mensch sein Talent erkennt, entwickelt und dem größeren Ganzen zur Verfügungen stellt", sagte einst der Gründer von Damanhur. Zu diesen Meditationen trifft man sich entweder in Italien vor Ort oder ganz modern via Skype. "Moderne Technologie ist auch in Damanhur wichtig, ebenso aber der verantwortungsvolle Umgang damit. Die wunderschön und kunstvoll bemalten Tempel, in denen sich die künstlerisch begabten Bewohner verwirklicht haben sind unterirdisch und somit ohnehin frei von Funkstrahlen", sagt Nandu Moringa.

Gäste, die in Damanhur erlaubt und willkommen sind, zahlen für einen Halbtagesbesuch, inklusive Führung und Tempel-Besuch 69 Euro. Veranstaltungen gibt's sowieso weltweit. Mehr Infos, auch zu Reisen, unter www.damanhur.org/de.

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