Seit Jahren haben die die linken Parteien und die Hauptstrommedien ein Feindbild: die Populisten. Es kann doch nicht sein, dass Politiker auf das Volk (lateinisch: Populus) hören und dessen Wünsche ? zumindest teilweise ? erfüllen. Ein Beitrag von Werner Reichel, Chefredakteur der Zeitschrift Frank&Frei sowie Herausgeber eines Buches zum Thema.
Heinz-Christian Strache ist einer, Viktor Orbán ist einer, Geert Wilders ebenfalls, Silvio Berlusconi gehört so wie auch Alice Weidel von der AfD zum Klub. Aber der Schlimmste von allen ist Donald Trump. Egal was der US-Präsident sagt oder macht, die meisten Medien dies- und jenseits des Atlantiks fallen keifend über ihn her. Es ist eine regelrechte Trump-Massenhysterie unter Linken ausgebrochen. Dabei geht es mit den USA seit dem Machtwechsel im Weißen Haus steil bergauf.
Den Amerikanern geht es so gut wie schon lange nicht mehr: niedrige Arbeitslosenzahlen, gute Wirtschaftsdaten und steigende Löhne. Das alles interessiert die abgewählten Linken nicht. Dass der von ihnen so gehasste Trump die Wahlen gewonnen hat und nun auch noch erfolgreich Politik im Interesse des Landes macht, werden sie ihm nie verzeihen. Trump hat jene Blase zerstochen, in der es sich die Gutmenschen so komfortabel eingerichtet hatten.
Ins Aus geschossen
Die Linke in den USA und Europa hat abgewirtschaftet. Sie hat den Bogen in den vergangenen Jahren weit überspannt. Sie hat sich mit ihrer politischen Korrektheit, ihren Multikulti-Träumen oder der aus dem Ruder gelaufenen Schuldenpolitik beim Wähler ins Aus geschossen. Die Bürger haben das Vertrauen in die etablierten Parteien, die allesamt weit nach links abgedriftet sind und die ihre weitreichenden (Fehl-)Entscheidungen gerne als "alternativlos" verkaufen, verloren. Trotz der penetranten Propaganda und Angstmache verloren die Sozialisten eine Wahl nach der anderen. Von Washington bis Warschau. Viele Regierungen wurden umgefärbt, aber auf den unteren Ebenen sitzen sie noch überall.
Weil diese Menschen von ihrer intellektuellen und moralischen Überlegenheit nach wie vor überzeugt sind, sind sie unfähig, umzudenken. Beispiel SPD: Obwohl vom Wähler abgestraft, haben die deutschen Sozialdemokraten sich bei den Verhandlungen über die große Koalition vor allem für einen großzügigen Familiennachzug und für weitere Geldtransfers in Richtung Südeuropa eingesetzt. Wen vertritt diese Partei eigentlich noch, außer sich selbst?
Populist als Kampfbegriff
Man hat den Bodenkontakt verloren. Weil sich das die Linke nicht eingestehen kann, braucht sie einen Sündenbock. Jemanden, auf den man all seine Fehler und Ängste projizieren kann, jemanden, den man für alles verantwortlich machen kann. Vor allem für das eigene Versagen. Diese Sündenböcke sind die "Populisten", die Trumps und Straches. All jene, die eine echte politische Alternative zu den kraft- und orientierungslosen Ex-Großparteien anbieten. Doch kampflos räumen die alten Platzhirsche das Feld nicht. Wer den Mainstreammedien glaubt, der bekommt den Eindruck, die größten Probleme, die wir derzeit haben, seien AfD, FPÖ oder Trump. Eine völlige Umkehrung der Realität.
Die explodierende Kriminalität, die zunehmenden Übergriffe auf Frauen, die immer öfter aufflammenden Unruhen und Kämpfe zwischen Ethnien, Religionen und Clans in den Multikulti-Hochburgen Frankreich, Schweden und Deutschland werden systematisch relativiert und verharmlost. Nicht die importierten Konflikte, sondern diejenigen, die vor diesen Entwicklungen stets gewarnt haben, sind nach dieser Darstellung das Problem. "Populist" ist ein linker Kampfbegriff, wobei mit Populismus stets Rechtspopulismus gemeint ist.
Trendwende im Herbst 2015
Der Populismus-Vorwurf wird immer dann laut, wenn die politische Elite und ihre Helfershelfer kein Argument mehr zur Hand haben. Das funktioniert wie mit der "Nazi-Keule". Dabei ist die Verwendung dieses Worts vor allem für diejenigen, die sie so inflationär gebrauchen, entlarvend. Die verunsicherten linken Politiker und ihre Helfershelfer in den Medien schreien ja nur deshalb so laut Populismus, weil sie sich selbst vom Volk (lateinisch: Populus) entfernt haben.
Viele Jahre hat man gegen die Interessen der Bevölkerung Politik gemacht. Die Europäer haben das hingenommen, haben vieles runtergeschluckt. Der "Willkommensherbst" 2015 mit seinen katastrophalen und blutigen Folgen hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Plötzlich haben viele Europäer erkannt, dass die Elite über ihre Köpfe und Interessen hinweg fatale Fehlentscheidungen trifft. Kein Österreicher, kein Deutscher und auch kein Niederländer wurde je gefragt, ob er der unkontrollierten Masseneinwanderung oder der Massenenteignung der Bürger via EZB-Geldschwemme zustimmt.
Alles ins Gegenteil verkehrt
Jetzt, wo all das aus dem Ruder läuft, zeigen die dafür Verantwortlichen mit dem Finger auf jene, die vor genau diesen Entwicklungen gewarnt haben und schreien: Haltet den Populisten! Jede Diktatur beziehungsweise jedes System mit totalitären Zügen braucht ein Feindbild. Für die linken Eliten ist dieses Feindbild der Populist. Ausgestattet mit einer solchen einfachen Denkschablone im Kopf kann man alles in sein Gegenteil verkehren.
Da zerstückelt etwa in der deutschen Kleinstadt Kandel ein Afghane unbekannten Alters in aller Öffentlichkeit die 15-jährige Mia mit einem Messer. Das Mädchen, indoktriniert von Politik, Schule und Medien, hatte den Fehler begangen, sich mit diesem "Schutzsuchenden" einzulassen. Eine Trennung seitens des Mädchens ist in der archaischen afghanischen Kultur in der Regel nicht vorgesehen. Jetzt ist sie tot. Ihr Mörder ist 2015, so wie unzählige andere auch, unter falschen Angaben als "Flüchtling" ins Land gekommen. Wer trägt die Schuld an dieser abscheulichen Tat?
Auszeichnung
Der SPD-Bürgermeister der Stadt weiß die Antwort: die Rechtspopulisten. Er warnte jedenfalls gleich nach dem Verbrechen vor Fremdenfeindlichkeit! Kein Scherz. So funktioniert das auf allen Ebenen. Schuld sind nicht jene, die mit ihrer Offenen-Grenzen-Politik massenhaft Terroristen, Kriminelle und Frauenhasser ins Land gelassen haben. Nein, schuld sind die Rechtspopulisten, die das Klima im Land angeblich vergiften, die die von den Linken herbeifantasierte und medial herbeigeschriebene Multikulti-Idylle stören.
Joachim Gauck hat die Abgehobenheit der politisch korrekten Klasse unfreiwillig auf den Punkt gebracht. Er sagte, als er noch deutscher Bundespräsident war: "Nicht die Eliten, sondern die Bevölkerungen sind das Problem." Genau diese Denkweise ist das Problem. Sie schreien Hetzer, Rechte, Xenophobe und Populisten und meinen damit immer jene Bürger, die ihnen ihre Lügen und falschen Versprechungen ("Wir schaffen das") nicht mehr abkaufen. Insofern ist die Bezeichnung Populist kein Schimpfwort, sondern eine Auszeichnung.