Neujahrsvorsätze

Foto: 123RF
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Liebe Leserinnen und Leser, gehören Sie auch zu der Sorte von Menschen, die sich gute Vorsätze fürs neue Jahr machen? Falls ja, hören Sie schleunigst damit auf.


alles roger?-Kolumne von Gabriela Benesch

Was nehmen wir uns nicht alles vor, wenn wir uns am Silvesterabend zuprosten und uns gegenseitig mit prickelnden Champagnerperlen im Blut ein gutes neues Jahr wünschen! Die Liste ist lang und schaut bei allen etwa gleich fad aus.

Weniger essen, weniger trinken, weniger rauchen, weniger Süßigkeiten, weniger arbeiten, weniger Stress... mehr Bewegung, mehr Freizeit, mehr Familie, mehr Sport. Kurz: von allem, was vernünftig ist, mehr. Von allem, was Spaß macht, weniger.

Ein mieses Leben?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wie kommen wir eigentlich dazu, uns am Ende eines Jahres einzureden, dass wir ein mieses Leben führen und alles falsch machen? Warum leiden wir alle an einem chronisch schlechten Gewissen? Und ausgerechnet im Jänner wollen wir damit beginnen, ein neues Leben zu führen?

Im Jänner ist es kalt, die Natur schläft, es liegt Schnee und keiner rührt sich - nur die "Heiligen Drei Könige" sind unterwegs. Und wie das geendet hat, wissen wir ja. Bitte, die hatten das modernste Navigationssystem der damaligen Zeit, den Stern von Bethlehem, und sind trotzdem 13 Tage zu spät zur Geburt vom Christkind gekommen.

Heilige Drei Könige

In sieben Tagen hat Gott die Welt erschaffen und die "Heiligen Drei Könige" bringen es fertig und kommen dreizehn Tage zu spät zur Geburt seines Sohnes?

Stellen Sie sich vor: Sie hocken seit dem

1. Jänner täglich eine geschlagene Stunde auf dem Ergometer - Sie wissen schon, das Fahrrad, mit dem man nicht vom Fleck kommt. Sie sind also trotz aller Zweifel und Hindernisse auf gutem Weg, Ihre guten Vorsätze umzusetzen, und plötzlich tauchen am 6. Jänner, wie aus dem Nichts, die "Heiligen Drei Könige" auf und es wird wieder Weihnachten.

Jänner-Loch

Das ist wie wenn man im Winter auf die Malediven flüchtet und dort einem Skilift begegnet. Kein Wunder, wenn man dann in ein Loch stürzt. Ins berühmte Jänner-Loch! Das Jänner-Loch ist nämlich nicht nur ein wirtschaftliches Loch, also ein Finanzloch - es ist auch ein psychologisches Loch. Eben wegen dieser drei Spätzünder. Wikipedia sagt: Das Loch ist eine Stelle, an der nichts mehr ist, aber vorher etwas war.

Kein Monat für Vorsätze

Na, was für erfüllende Aussichten! Bitte sei mir nicht böse, lieber Jänner, ich weiß, du bist ein Monat wie jeder andere, aber nicht für gute Vorsätze! Schließlich singen wir nicht im Jänner: Alles neu macht der Mai!

In diesem Sinne - gutes Gelingen bei all Ihren Dingen und ein frohes und glückliches neues Jahr!

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