Micaela Schäfer - Aller guten Dinge sind drei!

Foto: beigestellt, bearbeitet
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Sie nennt sich selbst kurios, gibt offen zu, noch nie einen Orgasmus gehabt zu haben, sagt, dass ihr halber Körper aus gekauften Teilen besteht und sie sich aktuell eine dritte Brust gönnen will. Die Rede ist von Micaela Schäfer, dem wohl bekanntesten Nacktmodel im deutschsprachigen Raum. Wir baten die außergewöhnliche Frau zum Gespräch.


Interview: Roland Hofbauer 

Sie sind das Sexsymbol Deutschlands. Wie fühlt es sich an, wenn man im ganzen Land und auch in Österreich und der Schweiz von so vielen Männern begehrt wird?

Ich sehe mich eigentlich nicht als krasses Sexsymbol, weil ich auch ganz offen sage, dass ich beim Sex noch nie einen Orgasmus bekommen habe. Ich bin auch ein kleiner Sexmuffel, also von daher erfülle ich nicht diese Klischees, aber ich finde es toll, wenn Männer mich begehren. Übrigens finden mich auch sehr viele Frauen scharf, aber ich selbst habe mich nie als Sexsymbol gesehen. Da würde ich eher Pamela Anderson als Sexsymbol sehen. Ich finde mich eher kurios und ein bisschen seltsam.

Gibt es viele Frauen, die neidisch auf Sie sind?

Am Anfang war es so. Das war neu, da konnten die Leute nicht so viel mit mir anfangen. Um Gottes Willen, die zieht sich immer aus, was soll das sein. Aber mittlerweile, nach zehn Jahren in diesem Business, haben sich die Leute daran gewöhnt und erwarten das von mir. Sie sind schon regelrecht enttäuscht, wenn ich mal zugeknöpft komme und man mal keinen Nippelblitzer sieht. Mittlerweile bekomme ich von Frauen ganz viel positives Feedback. Auf was soll man auch neidisch sein? Das Äußerliche kann man sich alles kaufen, das sag ich ganz ehrlich. Brüste kann man sich machen lassen, Hintern und Waschbrettbauch - dafür hab' ich auch Geld in die Hand genommen. Aber mein Selbstbewusstsein und diese Energie, die ich ausstrahle, kann man natürlich nicht kaufen.

Es gibt ja angeblich dieses Vorhaben, dass Sie sich eine dritte Brust machen lassen wollen. Was hat es damit auf sich?

Das ist kein PR-Gag. Ich bin momentan in ernsthaften Gesprächen mit einem Chirurgen aus Brasilien. Wir diskutieren gerade darüber, ob wir das machen oder nicht. Es hat ja noch nie jemand gemacht, ich wäre quasi das Versuchskaninchen. Ich muss genau überlegen, ob das Ergebnis zufriedenstellend werden kann oder nicht. Gesundheitsschädigend ist es nicht und ich hätte schon Bock darauf. Ich langweile mich grad ein bisschen, das wäre eine neue Herausforderung. Die dritte Brust hat mich schon seit Jahren fasziniert und ich hätte richtig Lust auf so eine krasse Veränderung.

Sie sind Vorbild für viele junge Mädchen, weil Sie ständig im Rampenlicht stehen. Hat man da nicht Angst, dass die Mädels Ihnen nacheifern wollen?

Ich glaube, keine macht mir die dritte Brust nach. Und wenn es eine nachmachen will, dann ist diese Frau ja sicher schon erwachsen. Die dritte Brust wurde auch schon vor 20 Jahren bei Total Recall gezeigt. Auf der Mailänder Fashion Week sind die Models mit drei Brüsten herumgelaufen. Ich wäre jetzt nur die Erste, die das ernsthaft machen würde. Ich sehe nicht, dass ich schuld wäre, wenn sich jemand eine dritte Brust machen lassen würde. Jeder hat ein Gehirn und jeder muss das für sich selbst entscheiden, ob er das machen will. Ich lebe mein eigenes Leben und ich orientiere mich da nicht an andern. Wenn ich danach gehen würde, oh Gott, dann wäre ich, glaub' ich, nicht so weit gekommen.

Sie haben Ihre Karriere sehr auf Optik aufgebaut. Was ist, wenn einmal - in zehn oder 15 Jahren - die Optik nicht mehr so mitspielt, was wäre Ihr beruflicher Plan B?

Das Gute ist, viele denken ich bin blöd, aber das bin ich nicht. Ich habe mein Geld sehr gut angelegt, besitze mittlerweile zwei Immobilien, die nächsten zwei sind schon geplant. Ich hoffe, dass ich dann von diesen Einnahmen leben kann. Das ist mein Notfallplan, aber natürlich weiß ich auch, wie ich ohne meine zwei Brüste - oder bald drei Brüste - Geld verdienen kann. Ich plane bei Teleshopping meine eigene Sex-Toy Linie oder Unterwäsche-Linie zu verkaufen. Eine eigene TV-Show würde ich gerne machen, "Next Nacktmodel", und ein Buch schreiben. Ich habe ganz viele Pläne und die werde ich auch umsetzen. Aber noch habe ich Spaß daran, meine Brüste in die Kamera zu halten.

Was muss ein Mann haben, damit Sie ihn attraktiv finden?

Ganz klar Humor, ich liebe Humor. Ich liebe auch Männer die zuhören können und Männer mit Anstand. Ein Gentleman muss er sein. Ich achte total darauf, ob ein Mann mich zuerst einsteigen lässt, die Tür aufhält oder in den Mantel rein hilft. Das sind so Kleinigkeiten, die sind für mich aber ausschlaggebend. Wenn er das nicht macht, ist er eigentlich schon unten durch bei mir.

Gibt es eigentlich noch richtige Männer?

Definitiv, ja, man muss nur suchen. Wenn ich mir meine Ex-Freunde so anschaue, würde ich jeden einzelnen zurücknehmen. Es sind coole Typen und ich habe ein ganz gutes Händchen dafür. Und außerdem kann man die Männer ja auch ein bisschen erziehen.

Sie haben sich alles selbst erarbeitet und immer vermieden von Männern abhängig zu sein. Warum?

Ich finde es geil, als Frau selber Geld zu verdienen und auch selber Inhaber des Kontos zu sein, selber bestimmen zu können, ob ich alles verprasse oder gar nichts verprasse. Ich wurde so erzogen. Ich habe das auch schon anders kennengelernt. Damals, als ich mit einem Multimillionär zusammen war. Der hat dann aber Reißaus genommen vor mir, weil ich einfach zu selbstbewusst war und immer arbeiten wollte. Die meisten Multimillionäre wollen ja eine Frau an ihrer Seite haben, die nicht so viel arbeitet und die mit ihnen um die Welt schippern kann. Das ist nicht so meines. Ich muss einfach glücklich sein und brauche dazu nicht das Geld eines Mannes. Ich habe selber genug Geld und brauche auch nicht so viel. Ich bin eher bescheiden. Ich finde es einfach geil, Erfolg in meinem Job zu haben. Das ist mir mehr Wert als eine Gucci-Tasche. 

Ein paar Ihrer Fotos wurden beleidigend kommentiert, meist von muslimischen Männern. Ärgert Sie so etwas, oder ist Ihnen das egal?

Nein, so etwas lese ich gar nicht. Das ist OK. Bei denen ist das halt verboten. Das ist eben ihre Auffassung. Bei uns ist es nicht verboten und deshalb bin ich auch froh hier zu sein. Dass man das so ausleben kann hier in Europa, das finde ich toll. Also nein, das macht mir gar nichts aus. Wenn mir das was ausmachen würde, dann müsste ich einfach damit leben. Jeder darf seine Meinung frei äußern und das ist auf jeden Fall in Ordnung so.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Schwer zu sagen, aber ich glaube, immer noch nackt. Ich treibe Sport, ernähre mich gesund, rauche nicht und trinke keinen Alkohol. Somit hoffe ich, dass mein Körper noch lange gut aussieht, also in zehn Jahren noch immer nackt. Und vielleicht auch als Mutter, das könnte ich mir auch vorstellen.

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