Kamaliya Zahoor ist eine erfolgreiche Sängerin aus der Ukraine, die in Österreich bereits zum zweiten Mal Gold für iTunes-Downloads bekommen hat. alles roger? war bei der Übergabe dabei und hat mit der ausgebildeten Opernsängerin und ihrem Ehemann ein Interview geführt. Dabei haben wir rausgefunden, dass sie schon bald in einem Hollywood-Streifen an der Seite von Sharon Stone und Andy Garcia zu sehen sein wird.
Interview: Martina Bauer
Soeben haben Sie für Timeless Ihr zweites Gold bekommen. Was bedeutet Ihnen das?
Es macht mich glücklich, dass meine Fans meine Musik so zu schätzen wissen.
Der Hit heißt Timeless. Hat dafür wieder Produzent Uwe Fahrenkrog-Petersen verantwortlich gezeichnet?
Ja, er ist ja mittlerweile schon ein enger Freund geworden. Inzwischen arbeiten wir bereits seit sieben Jahren zusammen. Er ist ein großartiger Songschreiber.
Wie darf man sich die Zusammenarbeit vorstellen? Haben Sie da Mitspracherecht?
Er schreibt die Lieder und zeigt sie mir dann. Meistens trifft er damit genau ins Schwarze. Ich fühle, dass das mein Song ist. Das ist wichtig, weil ich ihn sonst nicht so performen könnte.
Was haben Sie aktuell am Start?
Den Song Fumes. Und auf meiner Charity-Night habe ich den Song Freedom vorgestellt, der kürzlich in der Ukraine rausgekommen ist. Ich möchte ihn jetzt auf Englisch übersetzen. Ich bin eine Perfektionistin, und er wird erst dann vorgestellt, wenn er auch auf Englisch perfekt ist.
Worum geht es bei dem Song?
Das ist eine Hymne für Frauen. Die wurde für Frauen geschrieben und beschreibt unsere starken Charaktere, die wir haben und brauchen. Auf Freedom darf man sich wirklich freuen. (Wir haben davon eine exklusive Live-Performance erlebt, Anm. der Red.) Wir arbeiten für Freedom auch schon am Video.
Zu Ihren Hits gibt's ja immer extravagante Videos. Wie viel Zeit und Geld investieren Sie dafür?
Wir brauchen ungefähr zwei Tage für das Shooting und zwei Tage für die Nachbearbeitung. Die Vorbereitungen für das Skript nehmen in etwa drei Wochen in Anspruch. So ein Video kostet um die 100.000 Euro.
Das ist schon ein ordentliches Budget. Woher kommen die Leute, die da so mitwirken?
Das ist ganz unterschiedlich. Meistens sind es deutsche Produktionen mit amerikanischen oder englischen Leuten.
Haben Sie auch eine eigene Band?
Ja, und mit der gehe ich auch auf Tour. Live-Auftritte machen mir richtig viel Spaß.
Wo sind Sie live zu sehen?
Derzeit liegt mein Hauptaugenmerk auf der Ukraine, und dort bin ich auch live zu sehen.
Sie singen aber primär Englisch.
Ja, aber derzeit übersetze ich Timeless und Butterfly auf Ukrainisch. Ich mache auch Videoaufnahmen für einen ukrainischen Song.
Wann werden Sie in Österreich oder Deutschland zu sehen sein?
Wir haben schon begonnen über die Tour zu sprechen, die in Deutschland und Österreich über die Bühne gehen wird. Dennoch hat derzeit die Ukraine Vorrang, wegen der Kinder, die grad begonnen haben in die Vorschule zu gehen. Aber wir haben bereits Kontakte nach Deutschland, um die Tour vorzubereiten.
Sie haben einen dichten Terminkalender. Wie oft kommen Sie zum Proben?
Ich probe drei Mal in der Woche sechs Stunden. Vier Stunden alleine und zwei Stunden mit einem Gesangscoach. Und dann auch noch mit den Musikern und Background-Sängern. Da bin ich konsequent.
Schön langsam steuern wir wieder auf den Eurovision Song Contest zu. Möchten Sie daran mal teilnehmen?
Der Song Contest birgt auch Risiken, weil das so ein großes Politikum ist. Da gewinnen oft gar nicht so gute Projekte. Also eher nicht.
Aber Charity-Events sind Ihnen ein Anliegen.
Ja, ich habe einen eigenen Charity-Ball. Der war grade eben und ich habe dort Madonna-Songs performt. Da haben sich 350 Leute aus der ganzen Welt getroffen, zu einem netten Dinner für die gute Sache. Dieser Ball hat jedes Jahr ein eigenes Motto.
Wem kommen die Einnahmen zugute?
Kindern. Die Gelder gehen an ein Kinderspital. Damit werden nötige Herzoperationen finanziert. Kinder haben bei der Gala auch die Möglichkeit auf die Bühne zu kommen. Das ist immer ein sehr schönes Fest.
Sie lieben Charity-Bälle.
Ja, wir sind auch bei Fürst Albert von Monaco auf seinem Charity-Ball eingeladen. Vielleicht werde ich dort sogar singen. Auf jeden Fall werden wir mit ihm am Tisch sitzen.
Die Kinder liegen Ihnen besonders am Herzen, weil Sie selbst zwei entzückende Zwillinge haben?
Es ist ein Privileg, helfen zu können. Kinder sind ein großes Geschenk. Unsere gehen schon in die Vorschule. Es ist mir wichtig, viel mit ihnen zu unternehmen. Sie sind auch oft bei den Proben dabei, denn da spielen sie schon selbst Violine. Das lieben sie und ihre Lehrerin ist auch bei mir in der Band. Außerdem singen die Mädchen und spielen Klavier. Über zu wenig Aktivität kann ich mich nicht beklagen (lacht).
Hinzu kommen ja noch Ihre eigenen Hobbys. Das Dressurreiten zum Beispiel. Wie geht es Ihnen damit?
Sehr gut. Ich nehme bereits an ukrainischen Bewerben teil und habe dort auch schon Preise gewonnen.
Sie spielen auch in einem Hollywood-Streifen eine Rolle?
Ja, Premiere ist in Hollywood am 15. Februar. Der Film heißt What about love und ich spiele darin an der Seite von Sharon Stone und Andy Garcia die Gattin eines US-Botschafters. Außerdem singe ich in dem Film zwei Lieder.
Wo wurde der Film gedreht?
In Hollywood und in Rumänien.
Frage an Kamaliyas Mann Mohammad Zahoor: Was machen Sie eigentlich, während Ihre Frau so viel arbeitet?
(lacht) Noch mehr arbeiten, damit sie das alles machen kann, was sie möchte.
Sie sind ein extrem erfolgreicher Geschäftsmann. Was sind Ihre derzeitigen Projekte?
Ich bin dabei mein Hotel in der Ukraine fertigzustellen. Es sollte in einem Jahr aufsperren und DAS Hotel im Land sein. Es ist das Five-Stars-Heritage-Building. Außerdem habe ich Windenergie-Projekte am Laufen, einen Windkorridor von 13 Kilometern in Saudi-Arabien. Und zusätzlich möchte ich noch in Blog-Chain-Technologie machen.
Sehen Sie Ihre Zukunft in der Ukraine?
Mohammad Zahoor: Wir werden die Ukraine in ein oder zwei Jahren verlassen, aber wir wissen noch nicht so genau in welche Richtung.
Kamaliya: Aber meine Charity-Geschichten und Auftritte werde ich immer in der Ukraine machen.
Sie sind mit Herz und Blut Ukrainerin?
Kamaliya: Ja, auf jeden Fall!
Mohammad Zahoor: Du bist Russin!
Kamaliya: Nein, meine Mutter ist Ukrainerin.
Mohammad Zahoor: Aber dein Vater ist Russe, also bist du Russin.
Kamaliya: Meine Mutter ist Ukrainisch/Polnisch und mein Vater ist Russisch/Deutsch.
Ich nehme an, Sie werden auch wegen der Kinder in ein anderes Land wollen?
Mohammad Zahoor: Ja, wegen der Geschäfte und der Kinder, die in gute internationale Schulen gehen und eine optimale Ausbildung bekommen sollen.
Es wartet auf jeden Fall viel Arbeit zu Hause auf Sie.
Kamaliya: Ja, vor allem die Vorbereitung auf die Tourneen in der Ukraine und in Europa. Da die Mentalitäten sehr unterschiedlich sind, muss ich daran dementsprechend unterschiedlich arbeiten.
Wir wünschen viel Erfolg!