Helden von heute ? Falco goes school war wieder on Tour. Wie schon in den beiden Jahren davor haben Mastermind Wolfgang Kosmata und sein Team, darunter auch Chartstürmer Thomas David, einige Schulen in ganz Österreich besucht. Wo sie auch hinkamen, wurden sie umjubelt. alles roger? war in einer Wiener Schule mit dabei und begeistert von der Darbietung der Kinder.
Text: Martina Bauer
Es ist wieder so weit. Das Projekt HELDEN VON HEUTE - Falco goes school ist in seiner Endphase und schon bald werden die Gewinner des Wettbewerbs feststehen. Bereits zum dritten Mal hat die Falco-Privatstiftung unter Vorstand und alles roger?-Herausgeber Ronnie Seunig diesen beliebten Nachwuchs-Contest durchgeführt. Insgesamt wurden heuer wieder 60 Videos eingesendet, genauso viele wie im Vorjahr. Viele schreckt mittlerweile das hohe Niveau ab. Schade, denn es geht doch in erster Linie ums Dabeisein und um eine außergewöhnliche Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen.
Genauso sieht das auch Sabine Hogg-Kollars. Sie leitet gemeinsam mit Christian Schagerl die 2B der VBS (Vienna Bilingual School) Koppstraße II im 16. Wiener Gemeindebezirk. Es ist eine Schule mit sozial benachteiligten Kindern. Solchen, deren Eltern sich keine Musikschule leisten können. Trotzdem sind die Schüler der 2B nun um eine tolle Erfahrung reicher. Jetzt schon. Unabhängig vom Ausgang des Bewerbs. Immerhin haben sie ihren Song It's gonna be a great day selbst geschrieben. Er ist genauso mitreißend wie die Kinder selbst, wenn sie singen.
"Großartiges Projekt"
"Obwohl sie sozial nicht so gut gestellt sind und nicht in Musikschulen gehen können, haben diese Kinder Begabungen. Für mich als Lehrerin ist die Triebfeder, dass sich die Schüler mal einer Öffentlichkeit präsentieren können. Dass sie auch mal im Rampenlicht stehen dürfen", sagt Sabine Hogg-Kollars, die auch die Idee zur Teilnahme hatte, und erklärt weiter: "Im Vorjahr habe ich das zu spät mitbekommen, weil das ja viel Vorlaufzeit braucht, aber heuer sind wir dabei. Das zählt. Wie bei den Olympischen Spielen. So sehen wir das. Natürlich hoffen wir auch, dass wir einen Preis bekommen, aber in erster Linie geht es für die Kinder um das Projekt an sich. Um das, was sie dabei gelernt haben. Ich finde Falco goes school einfach nur großartig. Mit dieser Plattform wird allen Kindern ein Türchen aufgemacht, durch das sie mal in die Öffentlichkeit gehen können. Egal welcher Herkunft sie sind."
Rhythmus im Blut
Was zählt, sind bei der VBS Koppstraße II das Herz und die Begeisterung. Beides kann kaum überboten werden. Vor allem der kleine Drummer Ayomide Akinleye legte sich voll ins Zeug und spielte dann mit Thomas David sogar ein Solo. Richtig gut ist der in Österreich geborene Sohn nigerianischer Eltern.
alles roger? bat den 12-Jährigen zum Interview. Auf seine tolle Vorstellung angesprochen, sagte der Knirps mit dem Rhythmus im Blut: "Ich habe mit acht Jahren in der Kirche Schlagzeug spielen gelernt. Dort singe ich auch im Chor. Es gibt so viele verschiedene Arten von Trommeln und ich spiele sie fast alle. Musik ist einfach super. Ich trommle, wenn ich gestresst bin, und wenn mir langweilig ist, singe ich." Profi-Musiker möchte er dennoch keiner werden. "Vielleicht nebenberuflich mal, wenn ich dann Ingenieur bin", erklärt der Junge mit Zielen. Auf die Frage, ob er weiß, wer Falco war, sagt er: "Irgendwas mit Amadeus, oder? Das Lied kenne ich. Er war ein berühmter Mensch, hat man mir gesagt." Sprach's und sang unaufgefordert Rock Me Amadeus, als würde er nie etwas anderes tun. Abschließend merkt er noch an: "Ich liebe diesen Song!".
"Möchte Sängerin werden"
Ebenfalls viel Leidenschaft fürs Singen hat Elly-May Leonor. Die 13-jährige Philippinin, die zwar in Österreich geboren wurde, dann aber zehn Jahre auf den Philippinen gelebt hat, wurde durch ihre Lehrerin Sabine Hogg-Kollars zum Singen inspiriert. Sie spricht nur Englisch, aber es glitzert in ihren Augen, wenn sie erzählt: "Seit wir an diesem Projekt teilnehmen, singe ich auch zu Hause sehr viel, vor allem Karaoke. Ich trainiere wirklich hart, weil es mein Traum ist, einmal Sängerin zu werden. Wenn wir diesen Bewerb gewinnen könnten, würde mir das sehr viel bedeuten. Ich bin zuversichtlich." Falco kennt die süße Elly-May zwar nicht, woher auch, wenn sie von den 13 Jahren zehn in Asien gelebt hat, aber sie ist trotzdem glücklich, dass es Falco goes school gibt.
45.000 Euro Preisgeld
So wie viele andere Schüler auch, die mit viel Leidenschaft und Einsatz wieder tolle Videos eingesandt haben. Leicht hat es die Jury in diesem Jahr wieder nicht, die 45.000 Euro zu verteilen. So viel wird von der Falco-Privatstiftung nämlich für den Wettbewerb ausgeschüttet. Es sind drei Kategorien, in denen je für Platz eins 5.000 Euro, Platz zwei 4.000 Euro, Platz drei 3.000 Euro, Platz vier 2.000 Euro und Platz fünf 1.000 Euro vergeben werden. Hinzu kommen spezielle Merlin's Kinderwelt-Preise und ein Publikumsvoting-Preis, die aus der Privattasche von Ronnie Seunig gesponsert werden.
Finale am 21. Juli
So wird das Erbe von Falco würdig vertreten. Die Saat der Leidenschaft für die Musik und das Singen bei Kindern zu säen - das ist ganz in seinem Sinne. Und zu dem talentierten Trommler hätte er sicher gesagt: "Sehr leiwaund!" In unserer nächsten Ausgabe berichten wir dann darüber, wer das Rennen um die Preise gemacht hat und was bei der großen Siegerparty in der
Excalibur City abegangen ist. Die steigt nämlich am 21. Juli im Kinosaal des Jukebox- und Flippermuseums Terra Technica. Neben Thomas David wird dort auch die Band Wiener Wahnsinn auftreten. Zuseher sind willkommen, auch wenn sie keine Kinder im Rennen um die Preise haben.