Mitte der 90er gründete Christiane Meissnitzer gemeinsam mit Mark Reschreiter und Hans Gsenger die Band Meisi Musi, um ihre Cousine, den Ski-Star Alexandra Meissnitzer, bei einem Rennen zu unterstützen. Aus dem Spaßauftritt entwickelte sich die beliebte Meissnitzer Band, die aus der Volksmusikszene kaum mehr wegzudenken ist. Anlässlich des grandiosen Auftritts bei Recon Event of Solidary zugunsten der Kinderkrebshilfe in St. Michael, baten wir Christiane zum Gespräch.
Interview: Roland Hofbauer
Sie unterstützen mit Ihrer Band schon seit Jahren das Recon Sommerfest. Warum tun Sie das und wie wichtig ist Ihnen Charity?
Ich unterstütze sehr gerne Menschen, die Hilfe brauchen. Besonders setzen wir uns als Band immer wieder für Kinder und Menschen mit Behinderungen ein, da wir auch in der eigenen Familie betroffen sind. Es ist einfach nur schön, wenn Augen leuchten und Freude spürbar wird - das gibt sehr viel Sinn in meinem Leben!
Sie sind in Österreich bekannt und erfolgreich. Was macht Ihre Band besonders?
Ich versuche immer so zu sein wie ich bin. Authentizität ist mir persönlich extrem wichtig. Dementsprechend erzählen auch meine Songs sehr viele Geschichten aus meinem persönlichen Leben. Ich gebe tiefe Einblicke in meine Seele und versuche, mir selbst treu zu bleiben. Mit der Band gemeinsam möchte ich musikalisch weiterhin unsere eigene Spur ziehen, eigenständige und gute Musik machen, dem Ganzen eine eigene Note verpassen. Es ist schön, viele Menschen für unsere handgemachte Mundartmusik zu begeistern.
Wie schwierig ist es, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, wo sind die Prioritäten?
Ich habe 20 Jahre lang alles der Musik untergeordnet und wirklich sehr, sehr viel gearbeitet. Seit der Kleine auf der Welt ist, hat sich einiges verändert. Die extrem hohe Geschwindigkeit und Intensität der Vergangenheit ist definitiv nicht mehr möglich. Der Kleine hat nun eindeutig den wichtigsten Platz in meinem Leben eingenommen und das Tempo-Rad ganz klar eingebremst. Zeit mit ihm und seinem wunderbaren Papa genießen, steht für mich jetzt über allem. Natürlich ist es jeden Tag aufs Neue eine sehr große Herausforderung, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, aber mit sehr guter Organisation, Teamwork und einer superbraven Oma funktioniert es.
Sie stehen auch mit Ihrem Mann auf der Bühne. Wer hat da das Sagen und wer zu Hause?
Wir ergänzen uns sehr gut. Wir sind seit 22 Jahren privat wie auch geschäftlich vereint. Jeder hat über die Jahre so seine Rolle eingenommen. Zusammen sind wir stark, weil jeder die Schwächen des anderen kompensiert. Wir sind gemeinsam gewachsen, haben sehr viele Hürden zusammen bewältigt und sind in den letzten Jahren meiner Meinung nach sehr gereift. Gegenseitiger Respekt, Menschlichkeit, Freiraum, Individualität und aktiv an der Beziehung arbeiten, sind für mich Schlagworte, die in diesem Zusammenhang unheimlich wichtig sind.
Wie sehen Sie die Musikentwicklung in Österreich? Was müsste sich ändern, um die heimische Musik noch erfolgreicher zu machen?
In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert. Das Musik-Business ist extrem hart geworden. Ohne ?Vitamin B? und finanzkräftige Investoren hat man leider überhaupt keine Chance, in der Oberliga mitzumischen. Mit Idealismus und ehrlicher und leidenschaftlicher Musik ist man da leider hinten dran. Diese Tatsache ist für mich immer wieder sehr ernüchternd, aber die große Liebe zu unserer Musik gibt mir sehr viel Kraft, unseren kleinen und feinen Weg weiterzugehen. Ändern sollte sich die Quote im Radio für heimische Musik in Österreich, dann müssten sie endlich mehr österreichische Künstler im Radio spielen. Generell lässt der Stellenwert für die Arbeit eines heimischen Künstlers sehr oft zu wünschen übrig. Auch das Miteinander im Musik-Business fehlt mir persönlich sehr. Jeder kocht seine eigene Suppe und eigentlich wäre gemeinsam vieles leichter!
Mit wem würden Sie gerne einmal auf der Bühne stehen, mit wem eher ungern?
Da würden mir viele interessante Künstler einfallen: Hubert von Goisern, Pink und viele andere. Gemeinsam Musik leben und spüren, das hat schon was.
Welche Musik hören Sie privat, mit welcher können Sie nichts anfangen?
Ich kann sehr vielen verschiedenen Musikrichtungen was abgewinnen, lass' mich da immer wieder gerne inspirieren und bin grundsätzlich für alles offen.
Ihre Cousine der Ski-Star, Sie die Chartstürmerin. Wie war Ihr Verhältnis als Kinder, wie heute, gab es je Neid?
Wir haben während ihrer aktiven Skikarriere sehr viel gemeinsame Zeit verbracht. Wir waren als Meisi Musi ja 13 Jahre im alpinen Skiweltcup live dabei. Seit ihrem Karriereende sehen wir uns leider nicht mehr so oft. Jeder geht so seine Wege.
Welche Dinge sind in Ihrem Leben wichtig?
Zufriedenheit und Dankbarkeit, Gesundheit, Familie und Liebe.